Wasserstoffversorgung in Göttingen

Die Stadtwerke Göttingen setzen sich mit den Möglichkeiten und Rahmenbedingungen einer zukünftigen Wasserstoffversorgung in der Region auseinander. Aktuell sind jedoch noch viele Aspekte unklar, sodass eine konkrete Planung erst in den kommenden Jahren möglich sein wird.

Die Bundesnetzagentur hat im November 2024 das nationale Wasserstoff-Kernnetz genehmigt. Gegenwärtig berührt keine der dort aufgeführten bestehenden Leitungen den Großraum Südniedersachsen. Für die geplante Leitung Werne-Eisenach gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder einen Projektträger noch ein laufendes Planfeststellungsverfahren. Eine leitungsgebundene Wasserstoffversorgung für Göttingen ist somit frühestens ab 2035 zu erwarten.

Planung der Stadtwerke Göttingen: Abhängigkeit von Rahmenbedingungen

Vor diesem Hintergrund können die Stadtwerke Göttingen derzeit keine detaillierte Planung für die Umstellung der Netzinfrastruktur auf eine vollständige Wasserstoffversorgung im Sinne von § 71k Abs.1 Nr. 2 GEG vornehmen. Wesentliche Faktoren wie Verfügbarkeit, Mengen und Preisgestaltung sind noch ungeklärt. Ein gesetzlich geforderter Fahrplan soll bis Mitte 2028 erstellt werden, bis dahin hoffen wir auf mehr Planungssicherheit.

 

Kosteneffizienz und Verfügbarkeit für Letztverbraucher und Kleinstunternehmen

Die Frage nach der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit einer Wasserstoffversorgung für Haushalte und Kleinstunternehmen kann derzeit nicht abschließend beantwortet werden. Erst wenn die Rahmenbedingungen feststehen, ist eine belastbare Einschätzung möglich.

 

Engagement der Stadtwerke Göttingen in Netzprojekten

Trotz der aktuellen Unsicherheiten engagieren wir uns in einer Netzbetreiberkooperation, um eine langfristige Wasserstoffversorgung für Göttingen zu ermöglichen. Gemeinsam mit der Südniedersachsenstiftung arbeiten wir zudem an einem Versorgungskonzept für die Region. Investitionen in unser Gas-Hochdrucknetz werden bereits jetzt auf ihre H2-Tauglichkeit geprüft.

 

Keine eigene Wasserstofferzeugung geplant

Die Stadtwerke Göttingen planen derzeit keine eigene Wasserstoffproduktion. Eine Ausnahme bilden potenzielle Projekte der Südniedersachsenstiftung, an denen wir uns bei einem positiven Businessplan gerne engagieren wollen. Diese gegenwärtig noch unbefriedigend unkonkrete Perspektive kann durch Fortschritte in der Planung von Netzbaumaßnahmen oder Erzeugungsprojekten kurzfristig deutlich greifbarer werden.

Ein Hemmnis bleibt das aktuell erwartete Preisniveau von leitungsgebundenem Wasserstoff, das für eine thermische Nutzung nicht wettbewerbsfähig ist.