Fernwärmeausbau der Stadtwerke erreicht weitere Meilensteine.

Göttingen, Juli 2021  Die Stadtwerke Göttingen AG investiert erneut mehrere Millionen Euro in den Ausbau der nachhaltigen Fernwärmeversorgung und damit in die Modernisierung der Wärmeinfrastruktur im Göttinger Stadtgebiet. Die Anschlüsse der Gebäude im Sartorius-Quartier an der neuen Nordtrasse sowie des Gothaer Areals Richtung Göttingens Süden stehen kurz bevor.  
Die Diskussion und das Ringen um die Klimaziele finden auf sämtlichen politischen Ebenen statt. In Göttingen befasst sich aktuell der Rat der Stadt mit dem Klimaplan 2030. Das Strategiepapier fußt auf den in 2014 im „Masterplan 100% Klimaschutz Göttingen“ verfassten Maßnahmen und nimmt diese kritisch unter die Lupe. Die neuen Ziele orientieren sich einerseits an den Erwartungen des Pariser Klimaabkommens, andererseits an den gemeinsam mit den Bürgern*innen sowie zahlreichen Fachleuten und Protagonisten aus lokaler Wirtschaft, Industrie und Forschung formulierten Anforderungen. Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler formulierte erst kürzlich dazu: „Der Klimaplan 2030 ist ein echter Meilenstein der Klimapolitik der Stadt Göttingen.“ Die Ziele des Planes sind ambitioniert.

Die Göttinger Stadtwerke waren von Stunde 0 an dabei, als es 2011 darum ging, gemeinsam mit der Stadt und der Georg-August-Universität Göttingen das Strategie- und Handlungskonzept „Masterplan 100 % Klimaschutz“ zu entwickeln und dann in 2014 auf den Weg zu bringen. Der lokale Energieversorger ist damit einer der Schlüsselakteure für die Energie- und Klimawende in Göttingen. Das übergeordnete Ziel ist die Klimaneutralität der Stadt bis zum Jahr 2045.

Für die Stadtwerke ist eines der wesentlichen Handlungsfelder, mit dem das Unternehmen seinen Beitrag zur Klimawende leisten möchte, die Versorgung der Menschen mit umweltfreundlich erzeugter und verteilter Wärme. So entstand Ende 2016 die Ausbaustrategie für das Fernwärmenetz in Richtung Göttingens Norden und Süden. 

2017 dann startete das Versorgungsunternehmen seinen ambitionierten, in drei Bauabschnitten geplanten Netzausbau in Richtung Weende. Inzwischen wurden ab Maschmühlenweg über 1,7 Kilometer Rohre in die Erde gebracht. Aktuell wird das Sartorius-Quartier an der Weender Landstraße angeschlossen. Allein in diesem Areal werden zukünftig mehr als 2.000 Menschen in Wohnungen, Hotel, Kindertagesstätte, Studienräumen, Reha- und Forschungszentren mit umweltfreundlicher Wärme versorgt.

Das anspruchsvolle Netzvorhaben Richtung Geismar begann mit dem Spatenstich Anfang 2020 in der Wörthstraße. Bis Jahresende werden die notwendigen Arbeiten finalisiert, um das Gothaer Areal am gleichnamigen Platz an das Stadtnetz anzuschließen. Aktuell steht der Versorgungsanschluss des Schulzentrums in Geismar bevor. Mit dem Bauabschnitt in Richtung südlicher Feldmark werden bis Ende 2022 die beiden Versorgungsnetze für die Göttinger Innenstadt und das Kiesseekarree zusammengeschlossen, um eine weitere erhebliche Effizienzsteigerung in der Wärmeversorgung zu erreichen.  

Dafür wird die Fernwärme mit der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung im Heizkraftwerk Godehardstraße, der Nutzung von Rohbiogas aus der Biogasanlage in Rosdorf, zertifiziertem Biomethan und aus Biomasse erzeugt. Das Herzstück der Stadtwerke für ihre nachhaltige Wärmestrategie ist das Anfang 2020 in Betrieb genommene BioWärmeZentrum mit seinem Holzhackschnitzelkessel. Mit dem neuen Heizwerk wurde der Anteil der mit erneuerbaren Energien erzeugten Wärmemenge von 25 auf 60 Prozent mehr als verdoppelt, bis 2023 soll er auf bis zu 75 Prozent steigen. In Planung sind außerdem Projekte zur Nutzung verfügbarer Abwärme aus der lokalen Industrie. Auf dieser Basis sind der kontinuierliche Netzausbau und die Anschlussverdichtung in den Bestandsnetzen wesentliche Bausteine auf dem Weg in die CO2-Neutralität der Stadt.

 

Foto: Stadtwerke Göttingen AG
Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler bei seinem Besuch im Heizkraftwerk Godehardstraße, Stadtwerke Göttingen AG
v.l.: Frank Wiegelmann (kaufmännischer Vorstand Stadtwerke Göttingen AG), Rolf-Georg Köhler (Oberbürgermeister der Stadt Göttingen und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Göttingen AG), Dr. Gerd Rappenecker (technischer Vorstand Stadtwerke Göttingen AG) und Edgar Kunz (Leiter Wärmedienstleistungen)